Saint Helena Festival 2017

Radler, Radler, Radler

Das Saint Helena hat heuer aufgerüstet: 12 Bands auf 2 Bühnen! Dafür wurde zudem ein Großteil des Feierwerks in Beschlag genommen. Bei (angekündigten) Spitzentemperaturen kann man sich in gleich zwei temporären Vorhöllen rösten lassen. Klingt geil? War geil!

Bereits nach dem Verschließen des heimischen Portals der Hitzeschock: "Oida, was ballert die Sonne ...!"
Perfektes Wetter für ein Inhouse-Festival. Nicht.

Egal - "[...] Metal ist Krieg"; und den schwänzt man nicht!

Da Cranial leider absagen mussten, begann die Veranstaltung für uns - wie immer leicht verspätet - direkt mit Phantom Winter.

Vorher hieß es jedoch erst einmal reinkommen. Die gewohnte Abkürzung durch den Skatepark erwies sich als Sackgasse. Irgendwie. Denn: für das Event wurde der hintere Teil des Feierwerks - Kranhalle & Hansa 39 - weiträumig umzäunt. Von der ausgesprochen frohgelaunten Security auf den Eingang verwiesen, konnten wir dort unser Daseinsberechtigungsportfolio um schicke Bändchen erweitern.

Endlich auf dem Festivalgelände (höhö) staunt man nicht schlecht. Ein Food-Truck, wirklich viele Sitzgelegenheiten und kesse Deko. So haben wir das Feierwerk noch nie gesehen!
Super erster Eindruck, aber jetzt erstmal schnell hinein in die gut geheizte Stube.

Phantom Winter sind schon am Musizieren und so beginnt für uns der metallische Samstag eindrucksvoll. Das erste Radler läuft fast ungehindert rein. Recht schnell ist klar: pures Bier, in einer solchen Sauna, wäre tödlich. Und so wird es auch den gesamten Abend beim Radler bleiben.

Der kurze Blick auf die Running Order verrät, dass hier keine Gefangenen gemacht werden.
Steter Locationwechsel - und weiter geht's.
Ohne Unterbrechung.
Wer strauchelt bleibt zurück, denn "was zählt, ist die Mission"!

Licht und Sound sind gewohnt hervorragend, da will ich mich jetzt nicht in den Nuancen der Detailverliebtheit verlieren. Könnte ich auch gar nicht.

Mucke - kurz und schmerzlos: Heretoir mit Abstand unser persönliches Highlight.
Dicht gefolgt vom Rest.
(Bei Ultha könnte man meinen, die hätten das Wetter so bestellt. Diese Hitze, kombiniert mit Komplettvernebelung und rotem Lichtkonzept: eine sprichwörtliche Höllenshow!)

Nachdem es draußen im weiteren Verlauf "kühler" wird, beginnt sich das Publikum zunehmend auch hierher zu verlagern. So begründet sich vermutlich auch der Umstand, dass die Hallen nie zu voll waren.

Wenn man seinen Blick so schweifen lässt, fallen dem geneigten (Metal-)Festivalbesucher doch recht schnell zwei Dinge in's Auge: es wird ungewöhnlich wenig geraucht - und es fehlen (fast) vollständig die üblichen Alkoholleichen. Verdammt progressiver Ansatz! Der Food-Truck ist gut besucht und beweist, dass vegane Speisen massentauglich sind.

Und so vergeht der Sommernachtstraum im steten Wechsel: Kranhalle -> Radler -> Klangkunst -> entspannter Bierbank-Talk -> Hansa 39 -> Radler ...

Fazit:
Müsste ich die Orga für diese Veranstaltung mit einem Wort beschreiben, so fiele mir nur eines ein: liebevoll.

Grenzpathetisch - nicht wahr? Warum also?

Die Location: für uns insgesamt überraschend, dass man das Feierwerk in dieser Art gestalten kann. Viele Sitzgelegenheiten, des Nachts stimmiges Licht, Food-Truck, Pavillons etc. pp.

Die Mannschaft: es schien wirklich jeder der Beteiligten einen riesen Spaß gehabt zu haben. Vom Barpersonal bis zur Security ward allen ein Lächeln in's Gesicht geschrieben.

Die Mucke: grundsolide Auswahl an Altem und Neuem. Starke Mischung!

Der Ablauf: pünktlich, professionell - perfekt.

Für uns bereits jetzt eines der besten Festivals 2017!
... und im nächsten Jahr selbstredend wieder obligatorisch. ;-)

geschrieben von Mimikry am 24.06.2017