Ash Borer European Tour 2017

Media vita in morte sumus

Vor diesem Auftritt kannte ich weder Vanum, noch Ash Borer. Lediglich eine kurze Hörprobe vor dem Konzert animierte mich mal schnell in's Feierwerk zu schauen. Ich sollte nicht enttäuscht werden.

Leicht verspätet angekommen (20:30 Uhr) war es doch noch verdächtig still um das Feierwerk herum.
Demnach kam ich also doch nicht zu spät. Die freundliche Kassiererin versicherte mir, dass es gleich losgehen wird.
Yeah - Punktlandung!

Also noch schnell ein Bier in Anschlag genommen und ab in die Kranhalle.
Oho, dass war übersichtlich: gut verteilt war die Location ungefähr zur Hälfte gefüllt.

Seltsame Klänge drangen alsgleich an mein Ohr: hört sich an wie irgendwelche 8-Bit-Mucke; Schmunzeln im Publikum.

Und schon stand Vanum auf der Bühne.
Erstmal T-Shirt aus und wütend auf die Bühne gespuckt: hier is' gleich Rock 'n' Roll!
Von einer gewaltigen Soundwand wird das Intro verdrängt.
Aber hey: das klingt verdammt sauber!
Der gute Sound soll auch für den Rest des Abends bestehen bleiben.

Und so wiegt sich das Publikum gleich sturmgepeitschten Trauerweiden zu den hypnotischen Klängen von Vanum.
Keine Ansagen zwischen den Liedern - nur Stille. Tatsächlich: Stille. Selten.

Nach bereits 30 Minuten, und eigentlich zur Klimax, beenden die vier plötzlich den Auftritt.
Irgendwie schienen auch Teile der Band überrascht zu sein, dass die Spielzeit so schnell verging.

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Pause
Was zum Teufel ist das für Pausenmusik? Kraftwerk!?
(Scheint so eine Battle zwischen Feierwerk und Backstage zu sein, wer die krassesten Genre-Antipoden zwischen die Auftritte packt ...)

Der kleiner Merch-Stand im Cafè-Bereich bietet Gewandung und Klangwerk feil.
MCs aus dem Reisekoffer heraus verkauft: trve!

Die Nebelmaschine wird ausgiebig getestet.
Und ja, sie funktioniert super!
Pausenende
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Nach kurzem Umbau und dem Einnebeln der Bühne stehen Ash Borer auf den Brettern.
Sauberer Klang; Atmospheric Black Metal der feinen Art.

Zwischendurch noch so ein leckeres Dunkles ("Eittinger Urtyp Dunkel" - Empfehlung!) erworben.
Und erst beim Zurückkommen merkt man: geil - tatsächlich die ganze Bude steht im dichten Nebel!

Die knappe Stunde mit Ash Borer vergeht genauso schnell wie mit Vanum.
Das musikalische Vermögen den Zuhörer zeitlich zu entrücken ist faszinierend.
Und so kommt auch dieses Ende recht unvermittelt.

Zugabe: Fehlanzeige. Hat aber auch keiner gefordert. Hm!

Fazit:
Was bleibt zu sagen?

Metal-Konzerte unter der zeitlichen Länge eines aktuellen Kinofilms sind vielleicht so ein Münchner Phänomen.
Aber es ist schon bemerkenswert, dass ein Konzert - wie hier - keine 2 Stunden dauert.
Vielleicht war es den Musikern auch schlicht zu leer. (Wer weiß ...?)

Für mich waren es zwei musikalische Neuentdeckungen, die ich zukünftig im Auge behalten werde.
Beide Bands hätten gern etwas länger spielen dürfen, aber hey: wenn's am schönsten ist ...

geschrieben von Mimikry am 03.05.2017