Ekhofplatz 3
99867,
Gotha
Deutschland
Webseite: https://artderstadt.de/
Und mit jeder Stufe gen Fundament verliert die Sonne an Einfluss.
Düsternis. Die Luft harzgeschwängert; akustische Gitarren mäandern im Hintergrund.
Freundliche Gesichter allenthalben. Viele der Begrüßungen sind auffallend herzlich - man kennt sich.
Das Pendel des weiteren Geschehens schwingt stetig: Werden in den Pausen die müden Glieder im bequemen Sessel eines Kinosaales gestreckt, verinnerlicht man gewonnene Eindrücke. Kündigen leise Töne den folgenden Auftritt an, so schlendert man vorbei an einer Theke gen kleiner, offener Spielfläche. Hier finden die Augen immer wieder Neues im liebevollen, detailreichen Bühnenaufbau: Tierschädel, Kerzen und allerlei Mitbringsel eines ausgiebigen Waldspaziergangs. Sowie einen Sarg.
Trotz des Ausverkauft-Status war jederzeit genügend Platz um sich auch als Misanthrop selbst zu verwirklichen. Die Anzahl der Besucher befindet sich vermutlich im zweistelligen Bereich.
All dies unterstreicht den Eindruck, dass dieses Ereignis irgend etwas zwischen freundschaftlicher Privatveranstaltung und öffentlichem Konzert darstellt.
Nun denn.
Den Auftakt übernimmt Art Abscons.
Maskiert und mit Ukulele im Anschlag, schlägt der Solist in dreißig Minuten lyrisch eine Bresche für die ihm folgenden Auftritte ins Bewusstsein aller Anwesenden.
Nach kurzer Umbaupause erscheint selbige Maske erneut auf der Bühne im Gefolge von Crooked Mouth. Das vierköpfige, internationale Kollektiv weiß die Anwesenden zu verzaubern.
Köpfe wiegen sich zu hypnotischen Klängen; tanzbare Melodien erfassen Teile des Publikums.
Ein wirklich vielgestaltiges Œuvre offenbart sich der begeisterten Zuhörerschaft.
Grift ist mir allzeit in Form von nuanciertem Black Metal gegenübergetreten. Die heutige Show ist jedoch ausschließlich getragen von einer Akustikgitarre, Gesang, Field Recordings - und Glöckchen. Erik transportiert seine Kunst in diesem Gewand jedoch derart überzeugend, sodass er für mich als heimlicher Headliner des Abends erscheint.
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Gab es so etwas wie einen Headliner - im eigentlichen Sinne - an diesem Abend? Ich würde verneinen. Während manche Veranstaltungen stets von einer Gleichgewichtung der Künstler sprechen, so fällt doch die Reaktion des Publikums zuverlässig eine eindeutigeres Urteil. An diesem Abend war das anders. Ich hatte nie den Eindruck, dass die Gäste einen Act in außergewöhnlichem Maße feierten.
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So viel zur "Objektivität".
Osi And The Jupiter waren definitv unser Highlight.
Es gibt Bands, welchen man mit Neugier entgegenfiebert - und Künstler, deren Melodien und Songtexte man auswendig kennt. Letzteres ist hier der Fall. Seit dem Erstling verfolgen wir dieses Projekt mit wachsender Begeisterung. Das Ganze live, in diesem Rahmen, zu erleben war ... einmalig. Es gibt Darbietungen, an die man noch Jahre später denkt. Ich bin mir sicher: dies war eine solche. Punkt.
Fazit:
Ukulelenliebe, Akustikgitarrenpassion und Cellowahnsinn; sympathische Ansagen, tolles Publikum - eine Veranstaltung von Freunden für Freunde.
Überragende Künstler, perfekter Sound, stimmige Venue, nettes Personal - insgesamt eine wahrlich zauberhafte Atmosphäre.
Kurzum: ein ausgesprochen gelungener Abend, der wohl lang ... sehr lang ... im Gedächtnis haften wird.
geschrieben von
Mimikry am 22.04.2023
von | bis | Bands | |
---|---|---|---|
22:00 | 23:00 | Osi And The Jupiter (US) | |
21:00 | 21:45 | Grift (SE) | |
20:00 | 20:45 | Crooked Mouth (LT) | |
19:15 | 19:45 | Art Abscons (DE) |
Dieses Event wurde von Mimikry am 13.02.2023 angelegt.
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