Chaos Descends Festival 2017

Pionierland in Metalerhand

Mgła und Sunn O))) - gemeinsam auf einem Festival?
Mehr musste man nicht wissen, um dieses Ereignis zum Pflichttermin werden zu lassen.

Und so trug es sich zu, dass wir endlich heuer gen Crispendorf zogen um "Das schönste Festivalgelände Deutschlands" zu erfahren.

"Plane nicht - und du wirst nicht wissen, ob du geirrt hast." [Franz Luwein]

'Pünktlich zu Maggot Heart' - so zumindest der Plan.
Und ja: wir haben geirrt.

Über eine schmale Zufahrtsstraße, etwas abseits von Crispendorf, erreicht man das Ferienland.
Das war bereits via Satellitenkarte im Vorfeld herauszufinden.
Ein jäher Stopp und man ward Teil von etwas Größerem: der Schlange zum Campingplatz.
Motor aus und die letzten Reste des versiegenden Handyempfangs nutzend, stellten wir uns mental auf die nachfolgende Band ein; also Vorum.

Schade. Aber: klarer Anfängerfehler.

Während der schwungvollen "Flaschenkontrolle" im ausgesprochen leeren Auto entspinnt sich (ungefähr) folgender Dialog:
A: "Äh, ihr wollt gar nicht zelten?"
B: "Nope - Tagesgäste!"
A: "Hm! Wieso steht ihr dann in der Schlange zum Zelten?"
B: "Keine Ahnung ... war nicht ausgeschildert! Erstes Mal und so..."
A: "Na, klärt das mal weiter unten."

Klarer Anfängerfehler - Teil 2.

"Vorwärts immer, rückwärts nimmer!" [Erich Honecker]

Nun gut. Das Fahrzeug - vorerst illegitim - am Straßenrand abgestellt, wurden die Vorverkaufs-Ausdrucke in Bändchen und richtige Karten getauscht. Eine kurze Absprache bzgl. der Anfahrts-/Parkumstände - und wir hatten die Legitimation zum wilden Parken am Wegesrand. Metal!

Zwischen den Bäumen spielt man auf. Und so schlendern wir unter musikalischer Begleitung den asphaltierten Weg hinunter zur eigentlichen Location.

Es ist leicht bewölkt bei sommerlichen Temperaturen. Nebst traditionellen Metalergewand ist heute die Sonnenbrille obligatorisch.
Urlaubsstimmung allerorten.

Ankunft.
Während man sich so umschaut, verstärkt sich tatsächlich der Eindruck, dass der Claim bzgl. der Schönheit des Festivalgeländes nicht lügt.
Eine Bühne umhüllt von Baumwipfeln, davor eine Flur, welche zum sitzenden Verweilen lädt.
Schwelgend im visuellen Überfluss bricht sich nun auch das Auditive Bahn.
'Verdammt guter Sound - für eine Freiluft-Bühne!'
Auch der Lichttechniker weiß, was er da tut.

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harte Fakten:

• Rosen Pils ist das Bier der Stunde.
• Getränkepreise bis max. 3 Euro (Bier, Limo, Cola etc.)
• Hartstoff bis 6 Euro (so weit gesehen)
• große Auswahl an Speisen (ausgesprochen günstig; auch vegan)
• mehrere Bars, einige Merch-Stände und ausreichend Biergarnituren
• 4 (?!) Dixies

Fazit:
Diese beiden Tage wirken nach. Definitiv.

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Kurz die Abzüge in der B-Note - damit dies nicht die letzten Worte werden: 4 Dixies (und keine Pissrinne) sind für ein Festival dieser Größe etwas wenig. Sicher, man kann die Toiletten am Campingplatz aufsuchen, muss dafür jedoch erst einmal das Gelände verlassen. Und zum Zweiten: ein Hinweisschild (z.B. an der Kreuzung) für die Tages-Parker wäre doch sehr hilfreich gewesen.
Das war sie aber bereits: die Kritik auf hohem Niveau.
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Diese beiden Tage wirken nach. Definitiv. [sic!]

Das "schönste Festivalgelände Deutschlands" beherbergte ein wirklich wundervolles Festival.
Tolle Atmosphäre, geile Mucke, super Speisen und Getränke, nette Leute und eine nahezu perfekte Organisation.

...

Da ist dieses eine Wochenende, nächstes Jahr im Juli, da werden wir wohl erneut auf einer Lichtung verweilen.
Irgendwo im Nirgendwo, Thüringen

geschrieben von Mimikry am 24.07.2017